Bestattungsknigge
Da das Thema Tod und Trauer im Alltag gerne zur Seite geschoben wird, fühlen sich viele Menschen in Bezug auf Stil- und Benimmregeln im Trauerfall etwas unsicher.
Gerne möchten wir Ihnen diese Unsicherheit ein wenig nehmen, indem wir in unserem Bestattungsknigge auf die gebräuchlichen Verhaltensregeln verweisen, damit Sie sich im Trauerfall richtig zu verhalten wissen:
- Kleidung
- Kondolenz
- Auf dem Friedhof
- Blumen, Beigabe
- Trauerkaffee
Kleidung
Heutzutage ist die Kleiderfrage nicht mehr so streng geregelt wie früher. Trotzdem gilt es nach wie vor sich dem Anlass entsprechend zu kleiden und so dem Verstorbenen und den Angehörigen den gebotenen Respekt zu erweisen.
Direkte Angehörige tragen in der Regel schwarz bzw. dunkle/gedeckte Farben. Damen greifen zu einem dunklen Kostüm oder Hosenanzug mit weißer Bluse und lediglich einem dezenten Make-up. Herren tragen in der Regel einen dunklen Anzug mit weißem Hemd und schwarzer Krawatte.
Freunde, Kollegen und Nachbarn können auf eine dunkle Hose mit Sakko, Hemd/Bluse und Krawatte zurückgreifen.
Kinder können normale Kleidung tragen, allerdings sollte auch hier auf leuchtende Farben verzichtet werden.
Sollte für die Trauerfeier explizit keine schwarze Kleidung gewünscht sein, so sollte man diesem Wunsch entsprechen!
Überdenken Sie:
- Jeans mit T-Shirt und Turnschuhe
- kurze Hose, sehr kurzer Rock
- nackte Haut
- starkes Make-up
- auffälliger Schmuck
Wir möchten darauf hinweisen, dass es sich hierbei um persönliches Ermessen und letztlich um die Verbindung, die Sie zu dem Verstorbenen haben, geht. Hier gilt es auch Rücksicht auf die Angehörigen und anderen Trauergäste zu nehmen.
Kondolenz
Bei der Kondolenz geht es um den Ausdruck des Mitgefühls gegenüber den Hinterbliebenen.
Da jeder, sowohl direkter Angehöriger als auch z. B. kondolierender Kollege, anders mit seiner Trauer und seinem Schmerz umgeht, diesen zum Ausdruck bringen oder empfangen kann oder auch nicht, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Kondolenz:
Blumen, Beigaben
Die Angehörigen bestellen in der Regel Kränze und Gestecke mit beschrifteten Schleifen. Auch Gruppierungen wie Kollegen und Vereinskameraden bedienen sich gerne dieses Brauchs. Beachten Sie hierzu die Blumenauswahl.
Dieser Blumenschmuck dient während einer Trauerfeier der Dekoration. Nach der Beisetzung wird der gesamte Blumenschmuck dekorativ auf der Grabstelle angeordnet.
Einzelpersonen können, wenn sie dies wünschen, zur Beisetzung einen kleinen Handstrauß mitnehmen. Diesen Strauß kann man entweder mit ins Grab geben oder, auf Grund der geringen Öffnung bei Urnenbeisetzungen üblich, neben das Grab legen, so dass auch dieser Strauß als Grabschmuck Verwendung findet.
Mit Ihrem Kondolenzbrief können Sie einen Geldbetrag überreichen. Dieser dient in der Regel der nachfolgenden Grabbepflanzung und -pflege.
Ob und in welcher Höhe Sie dies tun, ist abhängig von Ihrem Verhältnis zum Verstorbenen und den Angehörigen und ist von Fall zu Fall zu entscheiden.
Immer häufiger wird statt Blumen um eine Spende für einen speziellen Zweck (z. B. Hospizunterstützung, Krebshilfe, Kinderhilfsprojekte, etc.) gebeten. Diesem Wunsch sollte man in jedem Fall entsprechen, da dies in aller Regel dem letzen Wunsch des Verstorbenen entspricht.
Anhand des angegebenen Kennworts können die Angehörigen zu einem späteren Zeitpunkt die Spendensumme nachvollziehen.
Auf dem Friedhof
Seien Sie bitte pünktlich und planen Sie für Ihre Anreise genügend Zeit ein. Schalten Sie zeitig Ihr Mobiltelefon aus, rauchen und essen Sie bitte nicht. Mitgebrachten Blumenschmuck können Sie nun an den Bestatter übergeben.
Vor der Zeremonie können Sie die Trauerfamilie begrüßen und ihr kondolieren, jedoch nur, wenn dies auch erwünscht ist. Wurde darum gebeten auf dem Friedhof von Beileidsbekundungen abzusehen, so ist dieser Wunsch zu respektieren. Weitere Trauergäste können Sie zurückhaltend begrüßen.
Gegebenenfalls richtet der Bestatter noch die Dekoration, zündet Kerzen an und organisiert eventuelle Musikbeiträge. Warten Sie deshalb bitte so lange, bis die Halle geöffnet und zum Eintritt auffordert wird.
Sie haben hier die Möglichkeit sich in die ausliegende Kondolenzliste einzutragen. Die Angehörigen können so nach der Feier noch einmal die nachlesen, wer alles an der Trauerfeier teilgenommen hat. Mitgebrachte Kondolenzkarten und -briefe können Sie an den Bestatter übergeben.
Beim Betreten der Kirche oder Halle haben grundsätzlich die direkten Angehörigen den Vortritt. Weitere Trauergäste werden ggf. gebeten noch einen Moment draußen zu warten, damit die Familie zunächst mit dem Sarg/der Urne alleine sein und Abschied nehmen kann.
Die Trauergemeinde wählt ihren Platz nach dem Verhältnis zum Verstobenen. Die Trauerfamilie, Verwandte und enge Freunde sitzen daher in den vorderen Reihen. Die erste Reihe ist den direkten Angehörigen vorbehalten.
Folgt der Trauerfeier sofort die Beisetzung, so geht der/die Pfarrer/in oder Trauerredner/in hinter dem Sarg bzw. der Urne zum Grab. Ihm/Ihr folgt die Trauergemeinde in gleicher Anordnung, wie vor in der Platzwahl beschrieben.
Am Grab folgt ein Moment des Schweigens und Gedenkens, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Danach wird der Sarg bzw. die Urne in die Erde abgelassen.
Nacheinander treten nun die engsten Familienmitglieder, nachfolgend die nächsten Verwandten und erst dann alle anderen Trauergäste ans Grab. Verabschieden Sie den Verstorbenen mit einem stillen Gruß, streuen bereitgestellte Erde oder Blütenblätter in das Grab oder legen Sie Ihren mitgebrachten Handstrauß ans Grab.
Trauerkaffee
Üblicherweise findet nach der Beisetzung ein Trauerkaffee bzw. ein Trauerimbiss statt.
Hieran können alle geladenen Gäste teilnehmen. Diese Einladung kann während der Trauerfeier ausgesprochen werden, oder wurde bereits schriftlich mit der Einladung zur Beisetzung übermittelt.
So findet sich die Trauergemeinde nochmals zusammen und lässt die Angehörigen nicht allein. Für etwa 1,5 bis 2 Stunden leisten Sie den Hinterbliebenen Gesellschaft, bedanken sich nochmals für die Einladung und verlassen schließlich die Feier.
In der Zwischenzeit wurde nun auch das Grab wieder verschlossen und mit dem Blumenschmuck dekoriert, so dass nun die Gelegenheit besteht nochmals das Grab zu besuchen.